Früher als erwartet gab es in Sellenbüren den ersten Regen nach langer Trockenheit. Der Boden ist nass, und der Wäge-Regenmesser registrierte ab ca. 06:00 bis 07:40 Uhr 0.23 mm Niederschlag. Das ist bestimmt keine berauschende Regenmenge. Aber dies kann genügen, um lokal den unterkühlten Boden in eine gefrorene rutschige Fläche zu verwandeln. Wie das aktuelle Temperaturprofil in der Ostschweiz anzeigt, ist diese Gefahr klein aber nicht ganz auszuschliessen.
Auffallend ist auch, dass vom Niederschlag im Radarloop nichts aber auch gar nichts zu sehen war. Die Erklärung hierfür dürfte wiederum im Temperatur/Feuchteprofil zu suchen sein. Dieses zeigt in niederen Schichten eine praktisch mit Feuchte gesättigte Luftmasse. Es ist immer noch die Luftmasse, welche uns den Hochnebel/Nebel der letzten Tage bescherte. Ich vermute, dass sich der Niederschlag hieraus entwickelte. Da die Temperatur in dieser Schicht weiterhin im positiven Bereich liegt, kommt als Prozess zur Niederschlagsbildung eigentlich nur die sog. Koaleszenz von Nebeltröpfchen in Frage, also das Zusammenfliessen von Nebeltröpfchen zu Regentropfen. Die ausfallenden Regentröpfchen blieben wahrscheinlich so klein, dass sie vom Radar nicht erfasst wurden.
Zur Zeit kann nicht beurteilt werden, ob diese Annahme korrekt ist. So oder so bleibt die Frage offen, inwiefern die aktuell durchziehende schwache Störung die Niederschlagsbildung gefördert hat.